Podcast zum Umgang mit Gedanken und Emotionen im Fußball

Immer wieder versuche ich mich selbst vor Herausforderungen zu stellen. Einen Podcast zu machen war auf jeden Fall eine neue und tolle Erfahrung. Ich habe jetzt gelernt, dass man immer den gleichen Abstand zum Mikro halten sollte…

Die Zuhörer lernen hoffentlich etwas zum Umgang mit Gedanken und Emotionen im Fußball und bekommen einen kleinen neuen Einblick in die Sportpsychologie.

Podcast – Gedanken und Emotionen im Fußball

Vielen Dank an Christoph Kleinert für das Interview! Den ganzen Podcast gibt es bei Spotify.

Interesse an einem individuellen Coaching und Workshops für Teams zum Umgang mit Gedanken und Emotionen im Fußball oder anderen Sportarten? Nähere Informationen findest du unter Individuelle Betreuung und Interventionen für Teams und Gruppen.

Feedback im Fußballtraining

Mit zielgerichtetem Coaching Motivation und Trainingserfolge steigern

Wenn wir im Training oder im Spiel coachen, übermitteln wir unseren Spielerinnen und Spielern Feedback. Doch Feedback ist nicht gleich Feedback. Es kann verbal und nonverbal, formal oder nicht formal, direkt oder indirekt sowie bewusst und unbewusst gegeben werden.
Feedback kann über verschiedene Wege gegeben werden: visuell, auditiv und audiovisuell. Visuelles Feedback erfolgt z.B. mimisch oder anhand von Gestik. Das auditive Feedback wird durch Sprache oder andere Laute gegeben. Die Verbindung beider Formen wird audiovisuelles Feedback genannt.
In wissenschaftlichen Untersuchungen hat sich gezeigt, dass das Nutzen von direktem audiovisuellen Feedback den meisten Erfolg verspricht.
Für die Empfänger -die Spielerinnen und Spieler- kann Feedback positiv, negativ oder neutral (sachlich) sein. Auch das Ausbleiben von Feedback (Nonreinforcement), z.B. nach einer gelungenen Aktion, ist eine Art der Rückmeldung. In einer Studie mit Eishockeyspielern (Stein et al., 2012) konnte z.B. gezeigt werden, dass Nonreinforcement, vor allem nach einer guten Leistung, eine der dysfunktionalsten Arten von Feedback ist und die Sportler sich sehr häufig mehr Feedback wünschen, als sie im Durchschnitt wahrnehmen. Man sollte seine Sportler und Sportlerinnen demzufolge nie ignorieren, ihnen im Training permanent Aufmerksamkeit schenken und geglückte Handlungen stets verstärken. Es gibt demnach sehr viele Dinge zu beachten, wenn es um zielführendes Coaching geht.

Dieser Übersichtsartikel beschäftigt sich mit zwei wichtigen Faktoren der Kommunikation auf und neben dem Platz: dem verbalen und dem nonverbalen Feedback.

Verbales Feedback – Loben, Anfeuern, Kritisieren.

Positives Feedback – Loben, loben, loben…

Lob ist eine Art des Feedbacks und wird von den meisten Menschen als positiv wahrgenommen. Erwachsene und Kinder sprechen stark auf Lob an und weisen nach dem Empfang eines Lobes ein erhöhtes Selbstwertgefühl auf.
Lob sollte im Fußballtraining und -spiel eingesetzt werden, um erwünschtes Verhalten zu verstärken.
Doch wie setzt man Lob zielgerichtet ein? Wenn man sich vor Augen hält, dass es darum geht, Spielerinnen und Spieler weiterzuentwickeln, dann sollte Lob immer dann zum Einsatz kommen, wenn man z.B. ein Verhalten wahrgenommen hat, welches aus Trainersicht gewünscht ist.
Beispielsituation: Ein Mitspieler steht frei. Ein Pass zu diesem Spieler war die gewünschte Reaktion und wurde umgesetzt. Folgt nun unmittelbar ein Lob vom Trainerteam, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ein ähnliches Verhalten bei einer gleichartigen Situation gezeigt wird. Am wirksamsten ist Lob immer direkt nach der Aktion, weil dann die Verknüpfung mit der Aktion noch am frischesten ist.

Fußball Motivation Training
Foto: LI Rough Riders Soccer

Was genau sollte man loben?

Leman (2008) unterscheidet zudem Ermutigung von generellem Lob, da bei der Ermutigung die Handlung im Vordergrund steht. Er schreibt, dass Ermutigung („Das war ein klasse Dribbling“) wirksamer sei als Lob im allgemeinen Sinn („Du bist klasse“). Nach Leman sollte man nie die Persönlichkeitseigenschaften eines Kindes mit seiner Leistung in Verbindung bringen, da dies nicht selbstwertfördernd ist. Man sollte eher das Erbringen der Leistung an sich loben.
Ebenso wenig sollte Lob zu Ungunsten anderer Teammitglieder eingesetzt werden, indem man beispielsweise die Leistung eines Spielers mit der eines anderen Spielers vergleicht und damit die Leistung des zweiten Spielers herabwürdigt. In der Praxis wird Lob in Mannschaftssportarten meist auf das Team bezogen und Einzelne können nur einen Teil für sich herausnehmen. Positives Feedback sollte immer wieder auch direkt an einzelne Spieler und Spielerinnen gerichtet werden.

Der „Hustle“: eine besondere Form der Bekräftigung

„Hustle“ kann man als Anfeuern oder Antreiben verstehen. Umgangssprachlich könnte man auch sagen „Feuer ins Trainings bringen“. Generell ist dieses Anfeuern und Fordern positiv zu sehen, da es in der Regel zu erhöhter Anstrengung und höheren Trainingserfolgen führt.
Beim „Hustle“ ist jedoch auch Vorsicht geboten. Ist das Ziel, willensstarke Spieler und Spielerinnen zu formen, kann es kontraproduktiv sein, diesen Willen permanent von außen herein zu bringen. Hat man durch antreibende Äußerungen „genug Feuer“ in eine Übung oder ein Spiel gebracht, sollte man den Willen und Einsatz loben, der von „innen“, also aus den Spielerinnen und Spielern selbst kommt.

Kritik – muss auch mal sein

Eine andere Art von verbalem Feedback ist die Kritik. Kritische Hinweise dürfen nicht bestrafend sein, sondern müssen eher einen korrigierenden und unterstützenden Charakter haben. Trainer und Trainerinnen sollten Kritik daher stets sachlich und im Sinne der Leistungsverbesserung äußern. Auch sachliche Kritik bezieht sich nicht auf Persönlichkeitseigenschaften, sondern auf Handlungen. Die Aussage „Den hätte ja meine Oma reingemacht!“ hilft nach einem verunglückten Torschuss niemandem weiter, sondern senkt in der Regel nur das Selbstbewusstsein. „Körper über den Ball!“ hingegen enthält eine technische Korrektur und ist frei von negativen Emotionen.
Im Training sollte immer der korrigierende Charakter der Kritik im Vordergrund stehen, um eine Leistungsverbesserung bei den Empfängern hervorzurufen. Um beispielsweise technische oder taktische Fehler zu korrigieren, sollte die Kritik, wie auch das Lob, unmittelbar erfolgen, um den Bezug zum gerade erfolgten Verhalten aufrecht zu erhalten.

Wie beim Passspiel: Timing ist entscheidend

Ob nun Lob oder Kritik – es gilt zu beachten, wann das verbale Feedback kommen sollte. Will man vor allem die Kreativität im Fußball fördern, ist es nicht zielführend, durch Kommandos im Training und im Spiel bestimmte Lösungen vorzugeben und zu fordern. „Ferngesteuerte“ Spieler können ihre Kreativität nicht ausleben und können sie ein Stück weit auch verlieren. Daher sollte der Großteil des Feedbacks nach Handlungen kommen, das heißt weniger gute Dinge korrigieren und gute Dinge bekräftigen und verstärken.

Nonverbales Feedback – auch ohne Worte sagt man viel

Die Körpersprache des Trainerteams kann zum einen nonverbales Feedback der Trainerinnen und Trainer für Verhaltensweisen der Sportlerinnen und Sportler sein. Zum anderen kann sie die innere Einstellung oder das Befinden des Trainers oder der Trainerin nach außen transferieren.
Ist das wirklich so wichtig?

Ja, denn Körpersprache ist universell und allgemeinverständlich, unabhängig vom Kulturkreis. Traurigkeit kann man beispielsweise bei jeder Person erkennen – egal, welche Sprache diese Person spricht.
Unterscheiden muss man bei der Körpersprache bewusste und unbewusste Signale. Unbewusst kann z.B. Langeweile nach außen hin ausgedrückt werden. Ein bewusstes Signal könnte z.B. ein gelerntes Verhalten wie ein aufgesetztes Lächeln sein. Ob bewusst oder unbewusst gesendet, werden Körpersignale in der Regel von anderen empfangen und verarbeitet. Nimmt die Mannschaft Körpersignale des Trainers oder der Trainerin wahr, kann dies auch einen Einfluss auf sie haben.
So genannte Spiegelneurone im prämotorischen Kortex des Gehirns erstellen bei jeder beobachteten Handlung eine interne neuronale Kopie. Dies kann man z.B. bei Neugeborenen beobachten, die – ohne das Konzept von Fröhlichkeit zu kennen – zurücklächeln, wenn man sie anlacht. Ein anderes Beispiel ist Gähnen, das häufig durch die Beobachtung einer anderen gähnenden Person ausgelöst wird. So können motivierte Trainerinnen und Trainer automatisch einen motivational positiven Einfluss auf die Spielerinnen und Spieler haben. Auf der anderen Seite kann z.B. die nervöse Körpersprache oder aggressives Verhalten von Eltern am Spielfeldrand einen negativen Einfluss haben, indem auch dieses beobachtete Verhalten kopiert wird. Die Nervosität eines Elternteils kann sich dann wie ein Lauffeuer auf die gesamte Mannschaft ausbreiten, da sich auch die Mitspieler gegenseitig „anstecken“ können.

Hat das nur kurzfristigen Einfluss?

Neben der Beeinflussung der Mannschaften in einzelnen Situationen haben Trainerteams auch einen langfristigen Einfluss auf die Einstellung der Spielerinnen und Spieler und damit eine gewisse Vorbildfunktion. Durch reines Beobachten erlernen die Sportlerinnen und Sportler bereits Verhaltensweisen. Das wird als „Modelllernen“ bezeichnet. Bei den Modellen kann es sich um reale Personen (z.B. Mutter) oder symbolische Personen (z.B. Filmfigur) handeln. Menschen lernen Verhaltensweisen, die sie bei anderen Personen oder z.B. im Fernsehen gesehen haben, in jedem Fall, führen diese aber nicht zwingend aus. Beobachtet demnach z.B. eine Sportlerin ihren Trainer, wie er lustlos eine Übung aufbaut und erklärt, kann die Athletin anschließend auch Lustlosigkeit im Training aufweisen.

Bei der Körpersprache ist also regelmäßige Selbstreflexion angesagt. Hier kann gegenseitige Beobachtung unter Trainerkollegen helfen oder Videotechnik zum Einsatz kommen. Wie bereits erwähnt, sollte man aber auch hin und wieder das Umfeld und die Spielereltern im Blick haben.

Weiterführendes

Unter Fortbildungen gibt es weitere Themen für Trainer und Trainerinnen, sowie Interessierte aus der Wirtschaft.

Gute Tipps zu verschiedenen Coaching-Stilen und deren Effekten gibt es auch auf der Homepage des DFB! Auch weitere Hinweise zum Coaching im Wettkampf sind dort zu finden.

Der Umgang mit Druck im Sport

Der Putt am letzten Loch oder der Elfmeter in der Nachspielzeit: Präzisionsaufgaben in entscheidenden Momenten sind im Leistungssport allgegenwärtig. Aber wie kann man mit Druck im Sport umgehen?

Der Leistungsabfall in Situationen, in denen besonders gute Leistungen als wichtiger wahrgenommen werden, wird „Choking under Pressure“ oder nur „Choking“ genannt. Die Forschung (Baumeister, 1984) führt das Phänomen darauf zurück, dass sich die Aufmerksamkeit unter Druck vom Ziel der Aufgabe auf die Bewegungsausführung verlagert. Das wirkt sich vor allem negativ auf automatisierte Bewegungsprogramme aus. Wirksame Interventionen gegen Choking sind ein Kernthema der Sportpsychologie. Es gibt Personen, die stärkere Probleme mit dem Performen unter Druck haben als andere. Umgangsprachlich spricht man häufig vom „Trainingsweltmeister“.

Studie: Wie sollte man an Drucksituationen herangehen?

Simon Dunne et al. führten zu diesem Thema 2018 eine weitere Studie durch. Versuchspersonen mussten dabei eine Präzisionsaufgabe erfüllen, die sie vorher lange üben konnten. Die Aufgabe konnte dadurch sozusagen „automatisch“ erledigt werden. Beim Test gab es dann in mehreren Durchgängen zwei unterschiedliche Szenarien. Die Probanden konnten bei Erfolg einen bestimmten Geldbetrag gewinnen oder sollten sich vorstellen, diesen Betrag bereits zu besitzen und dass sie ihn bei Misslingen verlieren können. Es ging also um Geld gewinnen oder Geld verlieren. Das Szenario war in jedem Durchgang zufällig. Die Beträge variierten zwischen $0 und $100 pro Durchgang. Ermittelt wurden die Genauigkeit der Aufgabenausführung, neuronale Effekte mittels fMRT und die Erregung durch Messung der Hautleitfähigkeit.

Wie erwartet, machten die Probranden bei höheren Geldbeträgen mehr Fehler und die Leistung brach ein. So weit, so gut. Zur Überraschung von Dunne und seinen Kollegen hatte die Ausprägung der Verlust-Aversion keinen Einfluss. Alle Testpersonen schnitten im Verlust-Szenario gleichermaßen besser ab. Das heißt, egal, ob die Personen Angst vor Verlusten hatten oder nicht, war die Leistung besser, wenn sie sich vorgestellt haben, dass sie das Geld bereits besitzen und verlieren könnten, wenn sie Fehler machen.

Umgang mit Druck im Sport

Die Forscher könnten also auf eine Intervention für Choking under Pressure gestoßen sein, die für alle Sportlerinnen und Sportler geeignet ist. Das sogenannte „Umbewerten“ ist nichts Neues. Neu wäre aber der Ansatz, Wettkampfsituationen in Verlust-Szenarios umzubewerten. Den Pokal also gedanklich schon in der Tasche zu haben, könnte helfen. Eine detaillierte Zusammenfassung der Studie ist in der Zeitschrift für Sportpsychologie erschienen.

Den Umgang mit Druck im Sport verbessern

Ob dieser Ansatz nun wirklich für jeden gleichermaßen funktioniert, werden weitere Studien zeigen müssen. Fest steht, dass man den Umgang mit Druck im Sport verbessern kann. Dazu eignet sich nicht nur das Umbewerten. Auch das etablieren von Ritualen, das Trainieren von Achtsamkeit, Entspannungsverfahren und vieles mehr kann dabei helfen, Leistung zu bringen, wenn es darauf ankommt. Alle Methoden zur mentalen Leistungssteigerung gibt es in der Rubrik „Individuelle Betreuung im Sport“.

Tipps vom Sportpsychologen: Neujahrsvorsätze mit richtiger Zielsetzung umsetzen

Jedes Jahr zum 1. Januar nehmen sich viele Menschen etwas vor. Neujahrsvorsätze wie „Dieses Jahr werde ich abnehmen“ oder „Ich höre auf zu rauchen“ sind bekannte Beispiele dafür. Das große Problem mit diesen guten Vorsätzen ist jedoch, dass die Leute erst hochmotiviert sind, sie auch umzusetzen, dann aber nach zwei oder drei Wochen bereits ihre Motivation verlieren und die Vorsätze komplett vergessen. Aber warum?

Neujahrsvorsätze Zielsetzung Motivation
Fitness-Studios verdienen im Januar traditionell am meisten. Vor allem mit Personen, die im Januar lange Verträge abschließen und dann nicht mehr kommen. Bild: 9gag.com

Richtige Herangehensweise bei der Zielsetzung

Die Antwort ist simpel. Neujahrsvorsätze werden in den meisten Fällen einfach nur falsch formuliert. Oft werden Ziele zu unklar gesteckt. Vorsätze wie „Ich will abnehmen“ sind nicht greifbar. Was versteht man unter „abnehmen“? 100 Gramm oder 100 Kilogramm? Wann ist das Ziel erreicht? Genau wegen dieser Unklarheiten bleibt die Motivation nach kurzer Zeit  auf der Strecke.

Aber wie formuliert man Ziele richtig? Dafür bietet sich ein „alter Hut“ aus dem Projektmanagement an: die SMART-Methode. Sie ist praktisch und sehr leicht anzuwenden. SMART ist eine Abkürzung, beziehungsweise ein Akronym. Die Methode bietet damit einen Rahmen für die Zielsetzung und dient als Eselsbrücke für alle Punkte, die ein Ziel haben sollten. SMART steht für:

  • Spezifisch
  • Messbar
  • Attraktiv
  • Realistisch
  • Terminiert

SMART-Ziele Zielsetzung
SMART-Ziele – Foto: Max Menning

Je spezifischer ein Ziel formuliert wird, desto greifbarer macht man es. Im Beispiel „Ich will abnehmen“ wäre das, wie man abnehmen möchte.  Man sollte festlegen, ob man das Ziel durch Sport, gesunde Ernährung oder beides erreichen möchte.

Auch die Messbarkeit ist für die Motivation entscheidend. Um Erfolge sichtbar machen zu können, müssen sie irgendwie messbar sein. In unserem Beispiel also, was man abnehmen will. Wird der Abnahmeerfolg beispielsweise am Bauchumfang, Körperfettanteil oder am Gewichtsverlust festgemacht? Das heißt zum Beispiel Zentimeter, Prozent oder Kilogramm.

Attraktiv sollte jedes Ziel sein. Hier ist entscheidend, ob man nur extrinsisch (von außen) oder intrinsisch (von innen) motiviert ist. Das bedeutet in unserem Beispiel: Will nur jemand anderes, dass ich abnehme oder will ich das auch? Nur wenn man wirklich von selbst abnehmen will, wird man auch Erfolg haben.

Ob die Motivation lange erhalten bleibt, hängt häufig davon ab, wie realistisch ein Ziel ist. Man sollte in diesem Punkt darauf achten, dass ein Ziel nicht unrealistisch ist. 50 Kilogramm in einem Monat abnehmen zu wollen ist unrealistisch und kann schnell demotivierend wirken. Genauso demotivierend ist es aber auch, sich zu niedrige Ziele zu setzen. Ein Kilogramm in einem Jahr abzunehmen ist keine Herausforderung und motiviert uns somit auch nicht.

Für unsere Motivation ist es auch wichtig, eine Ziellinie vor Augen zu haben. Wir brauchen einen Termin, auf den wir hinarbeiten können. So wird das Ziel noch greifbarer und auch verbindlicher. Bei der Zielsetzung sollte man also auch ein Datum oder einen festen Zeitraum einbauen.

Je spezifischer die Ziele, desto besser

Wenn man diese Punkte der Zielsetzung beachtet sich SMARTe Ziele setzt  erhöht man die Chancen, die guten Vorsätze auch zu verwirklichen, um ein Vielfaches. Aus dem schwammigen Satz „Ich will abnehmen“ wird dann zum Beispiel: „Ich will in den nächsten vier Monaten acht Kilogramm abnehmen, indem ich zwei mal pro Woche jogge und ein mal pro Woche zum Krafttraining gehe und indem ich nur noch zu festen Mahlzeiten bewusst und gesund esse.“

Auch dieses Ziel lässt sich noch mehr spezifizieren, wenn man „gesund“ genauer definiert. Generell gilt: Je spezifischer, desto besser. Denn so ist nicht nur das Ziel klarer, sondern auch der Weg dahin. Wenn der Zeitraum oder der gesetzte Termin erreicht ist, gilt es zu überprüfen, ob das Ziel erreicht wurde. Dann kann entschieden werden, ob ein neues Ziel gesetzt oder das aktuelle angepasst wird.

Besser mit Emotionen im Sport umgehen

In der Zeitschrift für Sportpsychologie ist im Dezember 2018 unser Artikel „Der Einfluss eines achtsamkeitsbasierten Trainingsprogramms auf die Emotionsregulation von Sportlerinnen und Sportlern“ erschienen. Das hört sich zunächst komplizierter an, als es eigentlich ist. Es geht um Emotionen im Sport und wie man damit besser umgehen kann.

Wie hängen Achtsamkeit und Emotionsregulation zusammen?

Um die Wirksamkeit des „Berliner Achtsamkeitstrainings“ zu evaluieren, haben wir nun eine experimentelle Studie durchgeführt und veröffentlicht. Was Achtsamkeit überhaupt ist, steht im zuvor veröffentlichten Artikel über das Achtsamkeitsprogramm.

In einer früheren Studie konnten wir bereits zeigen, dass die Teilnehmenden des Achtsamkeitskurses eine immer achtsamere Wahrnehmung entwickelten. Den Ergebnissen zufolge eignet sich Achtsamkeitstraining als Stresspräventionsmaßnahme. Die Wirkmechanismen waren bisher jedoch unklar.

In der aktuellen Studie wurde der Einfluss von Achtsamkeitstraining auf die Emotionsregulation untersucht. Für die Untersuchung  wurden 68 Sportler und Sportlerinnen per Zufall entweder einem Achtsamkeitskurs oder einer Vergleichsgruppe zugewiesen. Der achtwöchige Achtsamkeitskurs beinhaltete praktische Meditationsübungen und Informationen über die psychologischen Wirkmechanismen von Achtsamkeit. In der Vergleichsgruppe erlernten und erprobten die Teilnehmenden in der gleichen Zeit klassische sportpsychologische Techniken wie Visualisierung und den Aufbau von Selbstvertrauen.

Während der Studie wurde getestet, ob ein Zusammenhang zwischen dem Maß der Achtsamkeit der Teilnehmenden und der Nutzung von adaptiven (günstigen) oder maladaptiven (ungünstigen) Strategien der Emotionsregulation besteht. Wir haben dabei herausgefunden, dass ein Zusammenhang zwischen der Ausprägung von Achtsamkeit einer Person und deren Tendenz zum Einsatz maladaptiver Strategien gefunden. Je stärker Achtsamkeit bei einer Person ausgeprägt ist, desto seltener setzt diese maladaptive Strategien ein. Oder einfach gesagt: Achtsamere Sportlerinnen und Sportler wählen seltener ungünstige Bewältigungsstrategien für den Umgang mit Emotionen.

Wer besser mit Emotionen im Sport umgehen will, muss achtsamer werden!

Das verwendete Programm (BATL, Berliner Achtsamkeitstraining zur Leistungsoptimierung) steigerte die Achtsamkeit der Teilnehmenden. Dadurch beeinflusst es die Emotionsregulation der Sporttreibenden positiv. Achtsamkeitskurse eignen sich damit zur Verbesserung des Emotionsmanagements im Leistungssport. Ein Faktor, der in Wettkämpfen oft entscheidend ist.

 

Teambuilding in Krisensituationen

Wie wichtig ist Teambuilding im Fußball? Das Spiel Argentinien gegen Island bei der aktuellen Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland hat gezeigt, dass eine Mannschaft nicht unbedingt nur die Summe ihrer Teile ist. Die Teile müssen auch zusammenpassen. Es reicht nicht, ein Ensemble namhafter Spieler aufzustellen. Hingegen können Mannschaften, bei denen die Teile besonders gut zusammenpassen, unerwartete Leistungen abrufen.

Teambuilding in einer Krise: Die deutsche Nationalmannschaft und die Erdogan-Fotos

Bei der WM 2014 in Brasilien wurde das Team um Trainer Joachim Löw bekannt als „die Mannschaft“. Ein Team, in dem jeder für jeden kämpft und an seine persönlichen Grenzen geht.

Im Vorfeld der Fußball-WM 2018 in Russland lösten Fotos der deutschen Nationalspieler Mesut Özil und Ilkay Gündogan mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan große Diskussionen aus. Vor allem in der deutschen Bevölkerung sorgte dies für großen Unmut. Forderungen nach dem Ausschluss der beiden Fußballer aus dem Kader der Nationalmannschaft, Anfeindungen und sogar persönliche Bedrohungen waren die Folge.

Ob dieser Vorfall tatsächlich Auswirkungen auf den Zusammenhalt oder die Leistungsfähigkeit der deutschen Nationalmannschaft hat, können nur Beteiligte beurteilen. In diesem Artikel geht es nicht darum, eine politische Diskussion zu beenden, sondern um ein Fallbeispiel, wie ein negatives Ereignis positiv für die eigene Mannschaft genutzt werden kann.

Wie hätte man diese Situation für das Teambuilding nutzen können?

  1. Analyse der Situation: Was ist passiert und was sind die Folgen?
  2. Interne Kommunikation: Laut Presseberichten (Welt, Sport1, Tagesschau) fand eine Aussprache mit Gündogan, Özil, Löw, Grindel und Bierhoff statt. Aus den Berichten geht jedoch nicht hervor, ob eine Teambesprechung mit der gesamten Mannschaft stattfand. Auch unter allen Spielern sollte so ein Thema aufgrund der Brisanz offen besprochen werden.
  3. Lösungsansätze finden: Die Fotos der Nationalspieler mit dem türkischen Präsidenten wurden veröffentlicht. Daran lässt sich nichts mehr ändern. Nach Klärung der internen Standpunkte ist die Frage nun also: Was macht man aus der Situation?
    • Was in der Realität folgte, war das Übliche: Interviews, Entschuldigungen, Distanzierungen. Die Wirkung bei Bevölkerung und Fans blieb jedoch aus. Vor dem Testspiel gegen Saudi-Arabien sagte Oliver Bierhoff: „Was hätten wir noch mehr machen sollen? Ich bin der Meinung, wir haben sehr viel gemacht – und jetzt reicht es dann auch.“ (Sport1). Nachdem Gündogan im Spiel dann massiv ausgepfiffen wurde, gestikulierte Bundestrainer Löw wild in Richtung Publikum und drückte auch im Interview nach dem Spiel sein Unverständnis den Fans gegenüber aus.
    • Was man hypothetisch im Sinne eines Teambuildings hätte tun können:
      1. Der Mannschaft die Situation der beiden Spieler noch einmal verdeutlichen
      2. Gemeinsam einen Plan entwickeln, wie man die beiden Spieler zusammen dabei unterstützen kann, sich aus dieser Situation zu befreien
      3. Die allgemeine negative Stimmung als Antrieb nutzen, gemeinsam als Team aufzutreten und noch enger zusammen zu wachsen
      4. Geschlossen als Mannschaft nach außen kommunizieren
  4. Externe Kommunikation: Da das Hauptproblem die Stimmung bei den Fans darstellt, ist eine gelungene Kommunikation nach außen entscheidend. Nach den zuvor beschriebenen Maßnahmen könnte man dann wie folgt vorgehen:
    • Als Mannschaft den Fehler der beiden offen und klar eingestehen und Verständnis für den Unmut in der Bevölkerung ausdrücken
    • Klarstellen, dass man Özil und Gündogan  gemeinsam unterstützen will, die Anerkennung des Publikums zurück zu gewinnen, und dabei zeigen, dass man trotz allem geschlossen hinter ihnen steht
    • Die Ziele der Mannschaft für die WM erläutern und ausdrücken, was jeder Einzelne und das Team für die Zielerreichung tun werden
    • Eine „Einer für alle, alle für einen – jetzt erst recht!“-Einstellung ausstrahlen

Warum machen diese Teambuilding-Maßnahmen Sinn?

Das Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Mexiko hat verdeutlicht, dass „die Mannschaft“ momentan nicht funktioniert. Es ist viel mehr ein „#ZSMMN“ als ein „ZUSAMMEN!“. Da fehlt etwas. Das Gegentor entstand beispielsweise durch einen Konter, bei dem der aufgerückte Außenverteidiger Kimmich nicht ausreichend abgesichert wurde. Auch im Fußball gibt es einen zirkulären Zusammenhang von Zusammenhalt und Leistung. Bei guter Leistung steigt der Zusammenhalt und durch gesteigerten Zusammenhalt wird die Leistungsfähigkeit der Mannschaft gestärkt.

Teambuilding: Abwärtsspirale von geringem Zusammenhalt und schlechter Leistung
Abwärtsspirale von geringem Zusammenhalt und schlechter Leistung

Die aktuelle Situation bietet sich daher an, einen solchen Fehltritt für das Teambuilding auszunutzen. Auf diese Weise lässt sich der Zusammenhalt einer Mannschaft stärken und die Negativspirale von schlechten Leistungen durchbrechen.

Nachtrag zum Teambuilding: Beispiel aus der Realität

Den schwedischen Nationalspieler Jimmy Durmaz traf nach seinem Foul im WM-Gruppenspiel gegen Deutschland, was zu dem entscheidenden Freistoß durch Toni Kroos führte, heftige Kritik. Es soll Anfeindungen, rassistische Beleidigungen und sogar Morddrohungen gegeben haben (Spiegel).

Durmaz reagierte auf diese Vorfälle, indem er sich vor die Kamera stellte und ein starkes Statement abgab. Besonders wichtig aus sportpsychologischer Sicht ist dabei aber auch, dass die gesamte schwedische Mannschaft in dem Video geschlossen hinter Durmaz steht und ihm symbolisch den Rücken stärkt. Am Ende des Videos macht die Mannschaft noch einen gemeinsamen Aufruf gegen Rassismus. Diese Aktion zeigt den Zusammenhalt der Mannschaft nach außen und könnte das schwedische Team für das letzte Spiel der Gruppenphase noch einmal stärken.

Zur öffentlichen Wahrnehmung von Sportpsychologie im Fußball

Die Entwicklung von Sportpsychologie im Fußball selbst schreitet immer  weiter voran. Es wird nicht nur intensiv geforscht, sondern auch flächendeckend praktisch gearbeitet. Eine Vorreiterrolle hat hier zum Beispiel der Fußballverein RB Leipzig. Dort werden sowohl die Profis als auch das Nachwuchsleistungszentrum sportpsychologisch betreut. Im Nachwuchsbereich leisten sogar vier Sportpsychologen in Vollzeit hervorragende Arbeit. Vorrangig geht es dabei darum, den Spielern Möglichkeiten aufzuzeigen, bessere Fußballer zu werden.

In der Öffentlichkeit kommt die Sportpsychologie meist nur zur Sprache, wenn irgendwelche Probleme auftauchen – wenn eine Fußballmannschaft in einer Krise steckt, wenn es private Tragödien gibt oder ähnliches. Auch ich erhalte häufiger Anfragen zu Interviews. Zuletzt sollte ich beispielsweise Stellung beziehen, wie Torwart Sven Ulreich mit seinem Patzer im Champions League Halbfinale gegen Real Madrid umgehen solle. Da ich nicht weiß, was Ulreich von der Persönlichkeitsstruktur her für ein Typ ist, hätte ich nur vage Aussagen treffen können. Zudem wird der FC Bayern von einem renommierten Sportpsychologen betreut. Sven Ulreich ist also gut versorgt. Daher habe ich mich dagegen entschieden, ein Interview zu geben. Momentan äußern viele Fußball-Experten ihre Meinung zu dem dramatischen Finalverlauf für Torhüter Loris Karius. Immer häufiger wird dabei thematisiert, dass sportpsychologische Betreuung im Fußball vor allem langfristig und wie oben beschrieben zur Leistungsoptimierung weiter ausgebaut werden sollte.  Dies ist zwar eine langsame, aber dennoch positive Entwicklung in der öffentlichen Wahrnehmung von Sportpsychologie im Fußball.

Hier das Interview mit mir zum Anschlag auf den BVB-Bus (t-online.de):

Psychologe: Das Spiel am Tag danach war ein Fehler

Von Guido Heisterkamp

Anschlag auf den BVB-Bus
Angst in den Augen: Sven Bender und Nuri Sahin (v.l.) werden kurz nach dem Anschlag von Polizisten geschützt. (Quelle: Ina Fassbender/dpa)

Vor einem Jahr explodierten drei Sprengsätze am Bus von Borussia Dortmund. Manche Spieler erlitten ein Trauma und hatten lange Angst. Einige BVB-Profis leiden noch immer.

Sportpsychologe Christoph Kittler von der Humboldt-Universität zu Berlin erklärt im Gespräch mit t-online.de, welche langfristigen Folgen durch ein derart dramatisches Erlebnis entstehen können, wie ein solches Trauma therapiert werden kann und was eine Attacke – wie in Liverpool auf den ManCity-Bus – bei einem betroffenen Spieler wieder auslösen könnte.

Herr Kittler, war es rückblickend ein Fehler, das Spiel gegen Monaco nur einen Tag nach dem Attentat nachzuholen?

Christoph Kittler: Kurzfristig gesehen war es sicher ungünstig für die Leistungsfähigkeit der Mannschaft. Aus den psychologischen Folgen können ja auch physiologische Probleme entstehen. Viele Spieler werden wahrscheinlich weniger oder gar nicht geschlafen haben vor diesem wichtigen Spiel und waren dann nicht auf der Höhe. Aus dieser Sicht würde ich auf jeden Fall unterstreichen, dass das ein Fehler war. Aber aus der Ferne ist das nicht zu beurteilen.

Torwart Roman Weidenfeller hat Mitte März vor Gericht angegeben, dass er immer noch psychologische Hilfe in Anspruch nimmt. Wie sieht eine langfristige Aufarbeitung und Betreuung aus?

Ganz wichtig ist es zu erwähnen, dass das nicht mehr in den Bereich eines Sportpsychologen wie mich fällt. Wenn ein schwerwiegendes Trauma vorhanden ist, muss eine Traumatherapie durch einen Spezialisten durchgeführt werden – einen Psychotherapeuten. Da gibt es verschiedene Methoden, eine aktuelle ist die „EMDR“-Methode. Aber es ist sehr positiv, dass sich ein Spieler Hilfe holt und eine Betreuung stattfindet.

Wofür steht EMDR und wie funktioniert die Methode?

EMDR steht für „Eye Movement Desensitization and Reprocessing“. Dabei werden Traumata durch Bewegungen der Augen, die vom Therapeuten gelenkt werden, desensibilisiert und verarbeitet. Die Methode ist sehr gängig und wird zum Beispiel bei Bundeswehrsoldaten angewendet.

Wie lange kann so eine Therapie dauern?

Die Anwendungsdauer ist von der Stärke des Traumas abhängig. Das wird z. B. dadurch beeinflusst, wie nah die Spieler dran waren, ob sie verletzt wurden, was sie gesehen haben und wie sie individuell mit einer solchen Belastung umgehen können. Eine ambulante Therapie beinhaltet in der Regel um die 60 Sitzungen.

Fußball ist ein Mannschaftssport und die Chemie in einer Mannschaft ist enorm wichtig. Kann ein solch traumatisches Ereignis Risse ins Mannschaftsgefüge bringen?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass das zu einem Bruch innerhalb der Mannschaft geführt hat. Aber aus der Ferne lässt sich das nur vermuten. So ein Ereignis könnte eine Mannschaft auch zusammenschweißen.

Der Mannschaftsbus ist ein ganz elementarer und wichtiger Bestandteil im Alltag eines Fußball-Profis. Können durch die fortgesetzte Nutzung bei den BVB-Spielern immer noch traumatische Erinnerungen wiederbelebt werden?

Es war ungünstig, die Mannschaft in den ersten drei Tagen nach dem Anschlag wieder damit zu konfrontieren. Man sollte sich in diesem kurzen Zeitraum nicht erneut in diese Situation begeben. Aber aus psychologischer Sicht ist es mittel- und langfristig wichtig, um Ängste aufzulösen.

Können Sie das bitte genauer erklären.

Je öfter man sich in eine gleiche oder ähnliche Situation begibt und nichts passiert, desto schneller bauen sich die Ängste auch wieder ab. Wenn man beispielsweise einen Arachnophobiker mit einer Spinne konfrontiert, dieser sich dabei entspannen kann und merkt, dass nichts Negatives passiert, dann werden seine Ängste schrittweise abgebaut oder sogar gelöscht. Daher ist es eher positiv, zum Alltag zurückzukehren und den Mannschaftsbus damit wieder zu einem positiven Ort zu machen.

Teambus von Manchester City vor dem Duell mit Liverpool
Der Teambus von Manchester City vor dem Duell mit Liverpool: Durch Flaschen und Feuerwerkskörper wurden die Scheiben beschädigt. (Quelle: Carl Recine/Reuters)

Was könnte eine Attacke wie in Liverpool bei den Spielern auslösen, wo der Bus von Manchester City mit Bengalos und Flaschen beworfen wurde?

Das ist natürlich nicht alltäglich und generell für jeden Menschen unschön. Wenn eine Flasche an einen Bus fliegt, kann der damit verbundene Krach die Erinnerungen an den Anschlag wieder hervorrufen und die Spieler negativ beeinflussen. So eine Situation wäre nach wie vor sehr ungünstig für die BVB-Profis, die damals im Bus saßen

Würde es auch schon reichen, diese Bilder im TV zu sehen?

Es könnte sein, dass Spieler anfangen zu denken, dass man in einem Bus nicht sicher ist. Aber eigentlich müssten die Spieler schon mit im Bus von ManCity gesessen haben, damit so ein Trauma wieder aktuell wird.

Achtsamkeit im Leistungssport

Achtsamkeit wird vor allem in der klinischen Forschung schon länger untersucht und hat auch in der Praxis gute Ergebnisse hervorgebracht. Allgemein wird Achtsamkeit als der nichtwertende Fokus auf interne und externe Wahrnehmungen im Hier und Jetzt definiert. Im Gegensatz zur Unterdrückung von Gedanken und Emotionen, befürwortet Achtsamkeit das Bewusstwerden und die Akzeptanz jeglicher Erfahrungen. Anders als in kognitiven Ansätzen beinhaltet das Konzept der Achtsamkeit, dass alle mentalen Phänomene (emotional und kognitiv) lediglich mentale Ereignisse sind. Daher muss man nicht zwingend auf sie reagieren. Im Achtsamkeitstraining wird die Fähigkeit, mentale Ereignisse kommen und gehen zu lassen, systematisch entwickelt. 

Auch im Sport kommt Achtsamkeit (engl. mindfulness) schon länger zum Einsatz. Man geht davon aus, dass Achtsamkeitstraining die sportliche Leistung zu steigert, beispielsweise durch eine Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit, das Begünstigen von Flow oder die Optimierung des Emotionsmanagements. Der NBA Star-Coach Phil Jackson nutze Achtsamkeitstraining zum Beispiel in seiner Zeit bei den LA Lakers und den Chicago Bulls, um seine Spieler mental zu stärken.

Wie viel Potenzial zur Leistungssteigerung steckt im Achtsamkeitstraining?

Achtsamkeit im Leistungssport
Achtsamkeit im Leistungssport

Mehr dazu im Artikel der Fachzeitschrift „Leistungssport“: hier